Alle Beschäftigten bei der Digitalisierung mitnehmen

10.02.2025 – Wie können die digitalen Kompetenzen der Mitarbeiter von hessischen Kommunen gefördert werden?

Diese Frage stand im Mittelpunkt des vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation geförderten interkommunalen Projekts „roadMAP – MitarbeiterAktionsPlan“, dessen Ergebnisse am Montag, 10. Februar, im Rathaus Wetzlar im Beisein von Staatssekretär Stefan Sauer (CDU) vorgestellt wurden. An dem mit 686.000 Euro vom Land geförderten Projekt im Rahmen des Programms „Starke Heimat“ waren neben der Stadt Wetzlar die Städte Limburg, Marburg, Fulda und Offenbach sowie der Weiterbildungsträger „KommunalCampus“ beteiligt. Das Projekt hatte am 1. Mai 2023 begonnen und ist am 31. Dezember 2024 abgeschlossen worden. Die Gesamtkosten des Projekts liegen bei 760.000 Euro.

Ziel der fünf antragstellenden Städte war es, im Projektzeitraum von zwei Jahren „best practices“ für ein entsprechendes Qualifikationsprogramm zu entwickeln, zu erproben und zu dokumentieren, um es so Kommunen mit weniger Kapazitäten in der Personalentwicklung zu erleichtern, für sich selbst einen MitarbeiterAktionsPlan zusammenzustellen. Der Leitfaden soll Kommunen unterschiedlicher Größe helfen, die digitalen Kompetenzen der Mitarbeiter zu erfassen und ein entsprechendes Lernangebot zusammen zu stellen. Gerade Beschäftigte, die bislang nicht unmittelbar in den Verwaltungsmodernisierungsprozess eingebunden sind, sollen individuelle Fortbildungsangebote bekommen. Zum Beispiel die Erzieherin, die über eine App in die digitale Dienstplangestaltung mit einbezogen wird, oder der Gärtner, der seine Arbeitsaufträge per Tablet erhält und erledigte Arbeiten dort erfasst. 

Herausgekommen ist dabei unter anderem eine Webseite mit Praxisbeispielen und direkt umsetzbaren Empfehlungen (https://digitalkompetenz.kommunalcampus.de), die künftig allen hessischen Kommunen als „Roadmap“ zur Verfügung steht. Die Werkzeuge sollen Personalverantwortlichen helfen, die digitalen Kompetenzen effektiv in ihren Teams zu fördern. Besonderer Fokus wurde dabei auf Mitarbeiter ohne Büroarbeitsplatz gelegt gelegt wie Gärtner, Erzieher, Sozialarbeiter oder Reinigungskräfte, die bisher weniger im digitalen Wandel eingebunden wurden. Im Projekt wurden auch maßgeschneiderte und niedrigschwellige Qualifizierungsangebote für verschiedene Berufsgruppen erarbeitet.

Staatssekretär Stefan Sauer erklärt zum Abschluss des Projekts: „Mit dem Projekt roadMAP wurden Grundlagen gelegt, damit digitale Kompetenzen in den hessischen Kommunen gezielt entwickelt und gefördert werden können. Diese sind wichtige Voraussetzung für die Umsetzung der Digitalisierung in den Kommunen. Denn Digitalisierung bedingt nicht nur die entsprechende Technik, sondern auch Menschen, welche diese letztlich gestalten. Daher ist der Aufbau digitaler Kompetenzen ebenso wichtig wie die frühzeitige Einbeziehung der Beschäftigten.“ Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) nannte die Fördersumme „gut angelegtes Geld“ und dankte dem Projektteam für die geleistete Arbeit in den vergangenen 20 Monaten.

Bildinfo und Quelle: Präsentierten das Ergebnis des Projekts „roadMAP“: das Projektteam aus Kommunen und Institutionen mit Staatssekretär Sauer und Oberbürgermeister Manfred Wagner im Rathaus Wetzlar. © Stadt Wetzlar